Das Doxxing wird mich nicht zum Schweigen bringen wird.
Solche Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen. Es ist widerlich, zynisch und zutiefst menschenfeindlich, dass diese Menschen für sich in Anspruch nehmen, Pr0stituierte „retten“ zu wollen.
Indem sie sie verklagen und zwangsouten?
Diese Gewalt markiert noch etwas anderes. Langsam zeigen die Antis wie sie wirklich ticken:
Sie machen gemeinsame Sachen mit der christlichen Rechten.
S*xarbeitsantis sind oft transfeindlich und queerfeindlich. Die Gruppierungen überschneiden sich häufig.
Argumente der Antis: Inhaltlich substanzlos, nur persönliche Angriffe und Phrasen.
Schaut bei Gewalt nicht weg. Macht bitte Screenshots, wenn Euch sowas unterkommt und kontaktiert mich. Meldet Justiziables.
Nun zu den Kommentaren unter dem Beitrag.
Die Kommentare zeigen glasklar, was abgeht:
Gegnerinnen von Sexarbeit überschlagen sich darin, mich persönlich zu diffamieren. Erst zerren sie mich vor Gericht, weil sie es nicht ertragen, dass Kritik an ihren Argumenten geübt wird.
Als Nächstes: Doxxing. Woanders auf Instagram wurde über mich mit meinem Klarnamen geschrieben und Details aus meinem Leben verbreitet. Die Bubble ist dieser hier sehr ähnlich.
Was kommt als Nächstes?
Inhaltliche Auseinandersetzung geht nicht mit Gewalt und einer SLAPP-Klage. Und doch: Außer Anschuldigungen und Phrasen ist in den Kommentaren wenig Inhaltliches zu lesen. Das ist kein Zufall.
Ich fasse mal zusammen: Der kritischen Einordnung des P-, Z-, T- und G-Lobbyarguments widersprechen Gegner*innen damit, dass sie mir vorwerfen zur „Lobby“ zu gehören.🤡
Welche „Lobby“ denn bitteschön?
Die „Lobby“, die seit 170 Jahren diskriminierende Sondergesetze für Pr0stituierte durchwinkt? Die „Lobby“, die Diskriminierung von S*xarbeiter*innen nicht im AGG erfasst? Sexarbeitende haben keine „Lobby“.
Historisch gewachsene Sondergesetze sowie ein unmenschliches Migrationsregime sind für miserable Lebens- und Arbeitsbedingungen -nicht nur- unter Sexarbeitenden verantwortlich.
Mit dem Vorwurf, dass ich zu einer „Lobby“ gehören würde, ist was Anderes gemeint: Es soll der Eindruck entstehen, dass Sexarbeitende, Mitarbeitende von Beratungsstellen oder die eine oder andere Journalistin zu einer
mächtigen Seilschaft gehören. Wie ich da wohl auf Verschwörungserzählungen komme?!❓
In den Kommentaren lese ich: Pr0stitution sei keine Arbeit. Das wird ohne Begründung zu einem Fakt erhoben.
Es werden Vergleiche gezogen, die sich verbieten, wenn auch nur das Mindeste an Respekt für von Rassismus und Diskriminierung getroffene Gruppen vorhanden wäre.
Wovon nichts in diesen von Hass und Abfälligkeit triefenden Kommentaren steht
Ich lese keine Forderungen danach, Armut & Ausbeutung zu bekämpfen, oder ein Ende des tödlichen Migrationsregimes zu fordern oder Arbeitsrechte für alle. Für diejenigen, die Sexarbeit machen UND für diejenigen, die heute noch dazu gedrängt werden können, weil sie keinen Zugang zu anderer als informeller Arbeit haben. Was da hilft: Umfassende Bleiberechte und Zugang zum Arbeitsmarkt.
Gemeinsame Sache mit der christlichen Rechten?
Natürlich steht in den Kommentaren nichts darüber, dass der Anwalt der Klagepartei in der Emma
gegen das Selbstbestimmungsgesetz schreibt. Und aus einem katholischen Milieu stammt, das nicht als progressiv werden kann.
Da steht nichts davon, dass im Prozess von der Gegenseite ein Zeuge benannt wurde, der für eine hochproblematische Organisation der christlichen Rechte arbeitet.
Und nichts darüber, dass die Richterin das Urteil mit einer Figur wie Michael Wolffsohn begründet. Menschen, die sich mit Antifaschismus beschäftigen sollte Wolffsohn bekannt sein sowie die Vorwürfe der Verharmlosung rechter Gewalt gegen ihn.
Das sind drei Punkte, die für mich nach problematischer „Lobby“ klingen. Just sayin‘.
Stichwort Antisemitismus:
Es ist bezeichnend, dass ich in den Kommentaren nichts über die Quellen lese, die Juden und Jüd*innen mit Pr0stitution in Verbindung bringen um die Verfolgung beider Gruppen zu begründen.
Was ich lese ist Hass und besorgniserregende Wutausbrüche.
In toxischer Mischung.
Was sicher ist: Ich lasse mich nicht von Doxxing oder SLAPPs einschüchtern.
In den Kommentaren unter dem Instagrambeitrag wird deutlich, wie anfällig diese Gruppierungen für Emotionalisierung, Desinformation und Verschwörungserzählungen sind. Und wie weit entfernt sie von einer inhaltlichen Debatte sind.
PS: Ich stehe manchen Positionen der Jungen Welt kritisch gegenüber. Derzeit muss ich aber Gelegenheiten nutzen, um über das SLAPP und die Gewalt der Antis aufzuklären. Denn:
Sexarbeitende haben keine Lobby.