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VERLEGUNG EINES „MESSING-BORDSTEINS“ VOR DER HERBERTSTRAßE AM 9.8.2024
Hamburg, 9.8.2024
Sehr geehrte Frau Staron,
Sehr geehrter Herr Neubauer,
Sehr geehrter Herr Wilm,
am Freitag, den 9. August 2024, wird auf Ihre Initiative hin ein „Messing-Bordstein“ zum Gedenken an im Nationalsozialismus verfolgte Sexarbeiter*innen vor der Herbertstraße verlegt.
Grundsätzlich begrüßen wir es, an die Situation von Sexarbeiter*innen in jener Zeit zu erinnern. Allerdings gibt es Einwände und Kritik aus unterschiedlichen Perspektiven an Ihrem Projekt.
Uns erscheint der Gestaltungsprozess vom Beschluss bis zur Verlegung übereilt sowie oberflächlich und plakativ, was wir sehr bedauern. Mehrmals hatten wir uns dazu in den vergangenen Wochen an Sie gewendet (s. die Schreiben am Ende dieses Briefes).
Wir fragen uns: Wozu die Eile? Viele Stimmen sind bisher nicht angehört, geschweige denn berücksichtigt worden. Wir hätten uns dringend gewünscht, dass die geplante Umsetzung überdacht wird.
Wir finden: Ein Gedenken an die als „asozial“ verfolgten Sexarbeiter*innen muss auf dem aktuellen Forschungsstand beruhen und zugleich die Perspektive heutiger Sexarbeiter*innen aktiv einbinden.
Sie dagegen wollen erst erinnern und anschließend forschen. Was aber, wenn das Forschen eine andere Form des Erinnerns nach sich ziehen muss? Eine andere Inschrift? Auch muss bereits beim Erinnern die Ambivalenz der „Herbertstraße“ im Wandel der Zeiten mitgedacht und die Existenz von Sexarbeiter*innen aller Geschlechtsidentitäten sichtbar werden.
Sie haben den „Messing-Bordstein“ in „Anlehnung an die Stolpersteine“ konzipiert, was zu Irritationen bei der Hamburger Stolperstein-Initiative führte, die ebenfalls nicht einbezogen wurde. Nicht zuletzt ist der geplante, aus Steuergeldern bezahlte „Messing-Bordstein“ deutlich teurer als die durch Patenschaften und Spenden finanzierten Stolpersteine bzw. Stolperschwellen.
Auf unsere Schreiben an Sie erhielten wir vor allem die Antwort, dass niemand von Ihnen wirklich zuständig für das Vorhaben sein möchte. Verantwortlichkeiten wurden hin und her geschoben, ein echter Austausch kam bisher nicht zustande. Wir wurden vertröstet, manche Einwände sogar ganz ignoriert. Ganz offensichtlich ziehen Sie die geplante Umsetzung durch, ohne auf die vielfältige Kritik einzugehen.
Aus der Perspektive von Sexarbeiter*innen ist ein solcher Umgang leider bestens bekannt: Während bedauerlicherweise ein konstruktiver und beteiligender Umgang mit Sexarbeiter*innen ausbleibt, verspricht das Thema garantierte mediale Aufmerksamkeit und Schlagzeilen, denen manche nicht widerstehen können.
Auch in der Erinnerungskultur sind Alleingänge nichts Neues, bei denen sich die Initiator*innen ermächtigen, an andere zu erinnern, ohne deren Nachkommen einzubeziehen oder Kontinuitäten der Ausgrenzung und Stigmatisierung bis heute zu berücksichtigen.
Die Verlegung des „Messing-Bordsteins“ erfolgte daher ausdrücklich nicht mit unserer Zustimmung. Mit diesem Offenen Brief dokumentieren wir Kritik, Einwände und Änderungswünsche. Weder Expertise noch konstruktive Kritik haben dazu geführt, dass Sie als Verantwortliche Ihre Pläne überdenken. Im Alleingang, vollkommen übereilt und ohne Sensibilität für problematische Formen des Erinnerns wie für Sexarbeitsfeindlichkeit überstürzen Sie ein Vorhaben, das Fingerspitzengefühl und Reflektion voraussetzt.
Weitere Personen, Initiativen und Verbände teilen unsere Bedenken und bringen dies durch ihre Unterschrift zum Ausdruck.
Ruby Rebelde, Sexarbeiter*in
Frauke Steinhäuser, Historikerin
Ronja Hesse und Martin Spruijt für Vorstand und Geschäftsführung des St. Pauli-Archivs e.V.,
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Schreiben bisher:
St. Pauli – Archiv
Sehr geehrter Herr Neubauer, lieber Verein Lebendiges Kulturerbe St. Pauli, lieber Sieghard Wilm,
mit großer Verwunderung haben wir die Ankündigung der Verlegung eines Messingkantsteins vor der Herbertstraße am 9.8.2024 zur Kenntnis genommen. Grundsätzlich begrüßen wir die Initiative, an die Geschichte der Herbertstraße zu erinnern. Es stellen sich jedoch einige Fragen und Bedenken, die wir Ihnen gerne mit Ihnen teilen möchten:
– Nach unserem Kenntnisstand ist die Geschichte der Prostitution in der Herbertstraße bisher nicht ausreichend erforscht. Warum gibt es eine solche Eile, den Gedenkstein jetzt schon zu verlegen, ohne dass die Geschichte der Prostitution in der Herbertstraße überhaupt nur annähernd recherchiert wurde? Was soll der angekündigte QR-Code an Informationen liefern? An welche konkreten „Schicksale“ soll hier erinnert werden?
– Wie kommt es zu der geplanten Aufschrift: „Entrechtet, ausgegrenzt, ermordet“? Es gibt keine uns bekannte Quellen und Dokumente dazu, die belegen, dass Prostituierte aus der Herbertstraße deportiert und ermordet wurden? Das soll natürlich nicht in Abrede stellen, dass Prostituierte als „Asoziale“ stigmatisiert, zwangssterilisiert, in Heimen und KZ interniert und ermordet wurden.
– Warum wird nicht darüber diskutiert, dass die Sichtblenden weiterhin existieren, obwohl sie eine „Erfindung“ des NS-Regimes waren?
– Warum wurden die Sexarbeiterinnen, die heute in der Herbertstraße arbeiten, und Einrichtungen wie z.B. Café Sperrgebiet oder ragazza e.V. nicht in die Planungen für diesen Gedenkstein eingebunden?
– Wurde die Verlegung mit des Messingkantsteins mit dem Künstler Gunter Demnig und den Hamburger VertreterInnen der Stolpersteininitiative abgestimmt? Immerhin macht es doch den Eindruck, als wenn die Idee der Verlegung einer Gedenkschwelle auf den Kölner Künstler zurückgeht.
Das sind nur einige der Fragen und Gedanken, die uns bewegen. Wir wollen nochmal betonen, dass wir grundsätzlich die Idee begrüßen, im öffentlichen Raum an die Geschichte der Herbertstraße und der Ausgrenzung, Stigmatisierung als „Asoziale“ und Ermordung von Prostituierten zu erinnern. Diese sollte aber nach gründlichen Recherchen und vor allem mit Einbindung betroffener Akteur:innen passieren.
Es ist der Sache wenig dienlich, wenn als Fazit bei den die Herbertstraße passierenden Tourist:innen und Hamburger:innen hängenbleibt, dass alle Prostituierten aus der Herbertstraße ermordet wurden. Das macht an diesem Ort überhaupt keinen Sinn, zumal das NS-Regime an diesem Ort Prostitution geduldet hat (und auch davon profitiert hat), wenn auch hinter Sichtblenden.
Mit freundlichen Grüßen
im Namen des Vorstands und der Geschäftsführung
Gunhild Ohl-Hinz
P.S.: Und noch eine uns wichtige Anmerkung: In diesem Zusammenhang finden wir die Darstellung der Arolsen Archives zu „Lebenslang stigmatisiert durch den „grünen“ oder den „schwarzen Winkel“ auch wichtig: „Erst in jüngster Zeit gab es dann eine neue Initiative, endlich auch die als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ in die KZs verschleppten Männer und Frauen als NS-Opfer anzuerkennen. Die meisten Angehörigen dieser Häftlingsgruppen machten selbst in der Öffentlichkeit nicht auf ihre Erlebnisse aufmerksam. Viele verschwiegen ihre Zeit im Konzentrationslager oder zumindest die Farbe ihrer Häftlingswinkel, aus Sorge vor Stigmatisierungen und angesichts fortdauernder Diskriminierungen, die sie oft über die Zeit des Nazi-Regimes hinaus erleben mussten.“
https://arolsen-archives.org/ueber-uns/standpunkte/lebenslang-stigmatisiert/
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Frauke Steinhäuser, Historikerin:
Sehr geehrte Frau Staron, sehr geehrter Herr Wilm, liebe Eva Decker,
als Hamburger Historikerin, die seit Jahren zur Verfolgung als „asozial“ konstruierter Personen und zur Situation von Prostituierten (u.a. in der Herbertstraße, vgl. die Biografien von Sophie Gotthardt und Otto Kohlmann) in der NS-Zeit mit Kontinuitäten von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart forscht, habe ich mit Interesse von dem von Ihnen initiierten „Messingbordstein“ vor der Herbertstraße erfahren. Ausdrücklich begrüße ich Initiativen, die auf die lebensbedrohliche Stigmatisierung von Personen im Nationalsozialismus hinweisen, die ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit verdienten.
Ich wende mich nun aber an Sie, weil verschiedene Aspekte des von Ihnen geplanten „Messingbordsteins“ problematisch sind und ich meine, dass es im Sinne der Sache hilfreich wäre, dafür Lösungen zu finden.
So weiß ich aus eigener erinnerungskultureller Arbeit zu den in Hamburg als „asozial“ Verfolgten und meiner ehrenamtlichen Mitarbeit in der Hamburger Stolperstein-Initiative, dass das Installieren eines wie auch immer gestalteten Erinnerungszeichens oder -ortes nur auf der Basis umfassender Forschungen seriös möglich ist. Vom St. Pauli-Archiv, dem ich als Mitglied angehöre, habe ich nun aber erfahren, dass Sie diese offenbar nicht vorgenommen haben. Meine eigenen Forschungen beispielsweise haben bislang nicht ergeben, dass Personen direkt aus der Herbertstraße in ein KZ deportiert und/oder dort ermordet wurden. Deshalb wäre eine Inschrift in dem „Messingbordstein“, die das suggeriert, ausgesprochen fragwürdig. Auch sollten heute tätige Sexarbeiter:innen unbedingt an der Konzeptionierung eines Erinnerungszeichens zum Thema der Verfolgung von Prostituierten im NS beteiligt werden – was meines Wissens nach ebenfalls nicht erfolgt ist.
Hinweisen möchte ich Sie bei der Gelegenheit auch darauf, dass die Hamburger Stolperstein-Initiative sehr irritiert darüber ist, dass Sie in dem Antrag an die BV Mitte ausdrücklich Bezug auf das Stolperstein-Projekt nehmen („ein Messingbordstein in Anlehnung an die Stolpersteine“). Sowohl Stolpersteine als auch in Einzelfällen verlegte größere Messingtafeln (Stolperschwellen) werden mit dem Künstler Gunter Demnig inhaltlich vorbereitet, von ihm hergestellt und verlegt. Das ist bei dem von Ihnen geplanten „Messingbordstein“ aber nicht der Fall. Es handelt sich, so die Wahrnehmung der Stolperstein-Initiative, um ein plagiierendes Projekt, das den Eindruck erweckt, den guten Ruf der Stolpersteine für sich nutzen zu wollen. Davon ganz abgesehen, dass eine Stolperschwelle maximal 1750 Euro Spenden und nicht 5000 Euro Steuergelder kostet – was öffentlich auch schwer zu vermitteln sein könnte.
Angesichts all dieser Problematiken möchte ich sehr für eine Verschiebung der Installation des „Messingbordsteins“ und eine sorgfältige Konzeptionierung plädieren. Selbstverständlich ist es Ihre Entscheidung, aber Sie erinnern ja nicht aus Selbstzweck an die stigmatisierten und verfolgten Prostituierten im NS, sondern ausschließlich „für diese“. Ein „runder Tisch“ mit verschiedenen, in dem Themenbereich aktiven und daran interessierten Akteur:innen könnte beispielsweise ein Anfang sein, Ihre grundsätzlich gute Idee auch zu einem guten Ende zu bringen.
Mit freundlichen Grüßen,
Frauke Steinhäuser
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Ruby Rebelde, Sexarbeiter*in:
Sehr geehrte Mitwirkende bei Lebendiges Kulturerbe Sankt Pauli und Sankt Pauli Kirche, lieber Herr Wilm!
Mein Name ist Ruby Rebelde. Ich arbeite und publiziere zu Sexarbeitsfeindlichkeit sowie der Verfolgungsgeschichte von Sexarbeiter*innen, historisch und aktuell.
Heute setze mich mit Ihnen anlässlich der für den 9.8.2024 angesetzten Pressekonferenz zur Einweihung einer geprägten Gedenk-Bordsteinkante für Sexarbeiterinnen während des NS-Regimes in Verbindung.
Grundsätzlich begrüße ich die Initiative, Sexarbeiter*innen als asozial verfolgten Menschen in Hamburg zu gedenken. Ich denke, wir können uns alle darauf einigen, dass dieses Thema bislang zu wenig Beachtung erfahren hat.
Als ich die Ankündigung für die Pressekonferenz am 9.8. las und realisierte, dass das Projekt bereits zur Umsetzung ansteht, bin ich erschrocken.
Pastor Wilm hatte in unserem kürzlichen Emailwechsel gar nicht nicht erwähnt, dass die Pläne schon so weit gediehen sind?
Sehe ich es also richtig, dass kaum 4 Monate seit dem Beschluss der Bezirksversammlung bis heute verstrichen sind? Obwohl ich mich zum Beispiel ehrenamtlich am Runden Tisch Prostitution der Stadt Hamburg als Sexarbeiter*in engagiere, bin ich erst vor wenigen Wochen auf Ihre Pläne aufmerksam gemacht geworden.
Nachdem ich mich in Ihr Vorhaben eingearbeitet habe – unter Anderem anhand der Medienbeiträge von NDR und SPIEGEL frage ich mich, ob Sie in Ihre Überlegungen sexarbeitende Menschen einbezogen haben und wenn ja, in welcher Hinsicht?
Eine erste Email halte ich für ungeeignet um umfassend auf meine Vorbehalte angesichts der geplanten Tafel einzugehen. Deswegen beschränke ich mich zunächst auf 3 Punkte:
1. Aus dem NDR-Beitrag vom 3.6. geht hervor, dass der Kantstein wie folgt beschriftet werden soll:
Entrechtet, ausgegrenzt, ermordet.
1933-1945
Im Gedenken an die Frauen in der Herbertstraße & anderswo
In meinen Augen entsteht so ein grundfalscher Eindruck, nämlich, dass die Ausgrenzung von Sexarbeiterinnen ein alleiniges Phänomen des NS gewesen wäre. Das ist tatsächlich so nicht der Fall. Das Konzept der Verfolgung asozialer Personen ist keine Erfindung des NS-Regimes, sondern hat (nicht nur in Hamburg) direkte Vorläufer in Kaiserreich und Weimarer Republik und seine Kontinuitäten nach 1945 bis heute. In Figuren wie Käthe Petersen, Oskar Martini oder an Konzepten wie dem Bielefelder System oder dem Arbeitshaus Farmsen werden diese Kontinuitäten greifbar und sind in Hamburg ja auch dank der Arbeiten von Gaby Zürn, Christiane Rothmaler und anderen bereits seit den 1980ern in die Debatte eingebracht worden. Was die Kontinuitäten anbelangt: In Hamburg gilt seit mehr als einem Jahrzehnt die Kontaktverbots-Verordnung, deren gegenwärtiger Zweck die Verdrängung sichtbarer Sexarbeit aus dem öffentlichen Raum ist. Zudem wird Ihnen sicherlich die anhaltende politische Debatte über die Einführung eines Sexkaufverbot in Deutschland aufgefallen sein? Verdrängung, Abwertung und Diskriminierung von Sexarbeiter*innen sind bis heute unsere Diskriminierungsrealität und sollten im Kontext der Geschichte behandelt werden, aber auch im Hinblick auf ihre Gegenwart.
2. Mich irritiert, dass sie sowohl in der Ankündigung der PK als auch durch die Inschrift ausschließlich auf verfolgte Frauen abstellen. Gewerbsmäßige Unzucht wurden von Personen aller Geschlechtsidentitäten ausgeübt, und auch hier sind ja bereits mehrere Biografien rekonstruiert worden, abgesehen von der wohl bekanntesten Liddy Bacroff.
3. Ort und Format des Kantsteins lösen in mir Irritation aus: Die Herbertstraße war in der von Ihnen angesprochenen Periode kein frei gewählter Aufenthaltsort sexarbeitender Menschen, sondern ist ein Beispiel für die Kasernierung von hwG-Personen, nicht nur im NS. Es gab in Hamburg weitere Bordellstraßen, die vielleicht besser für Erinnerung und Gedenken geeignet wären als gerade der Bereich vor der Herbertstraße? Ich sehe vor meinem inneren Auge schon Körperflüssigkeiten den Messing-Bordstein herabrinnen und muss gestehen, dass mich das angesichts des zutiefst ernsten Themas befremdet.
Sie alle sind sich bestimmt bewusst, dass die Herbertstraße und Sankt Pauli heute für die Kommerzialisierung von Sex & Crime steht, aber in den Augen von Sexarbeiter*innen kein repräsentativer oder auch nur regulärer Arbeitsort ist? Insofern wäre es wichtig Uneindeutigkeiten und Ambivalenzen beim Thema Sexarbeit im Blick zu behalten: Etwa die Verdrängung von Sexarbeiter*innen of color, Bordelle in Händen von Personen mit Verbindungen ins extrem rechte Milieu oder den heutigen Besonderheiten des Arbeitsorts Herbertstraße. Sexarbeiter*innen an Erinnerung und Gedenken ihrer historischen Kolleg*innen zu beteiligen und ihre Perspektiven sichtbar zu machen, ist daher ein weiteres Element, dass ich in Ihrem Vorhaben bisher vergeblich gesucht habe.
Ich hätte mir gewünscht, mit Ihnen in einem anderen Format und weniger unter Zeitdruck ins Gespräch zu kommen. Nochmals unterstreichen möchte ich meine große Sorge, dass durch den Messing-Bordstein wie bisher geplant ein relevantes und lang ausgebliebenes Erinnern zu Instrumentalisierung und Konflikten führen könnte. Das wäre sicher nicht im Sinne Ihres Anliegens.
Mir scheint, in einem weniger rasanten und dafür umso umsichtigeren und sensibleren Vorgehen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven läge ein großes Potenzial, das dem wichtigen Thema deutlich gerechter werden würde.
In diesem Sinne hoffe ich auf eine zeitnahe Antwort von Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ruby Rebelde
Organisationen
St. Pauli – Archiv e.V., Stadtteilarchiv und Geschichtswerkstatt
BufaS – Bündnis der Fachberatungsstellen für Sexarbeiter*innen e.V.
Doña Carmen e.V. Verein für die sozialen und politischen Rechte von Prostituierten
BiLaN – Bildungsinitiative Lernen aus dem NSU – Hamburg
Fachberatungsstelle P.I.N.K.
Ragazza e.V., Hamburg
BesD e.V., Landessprecherin Undine de Rivière
GSPF, Gesellschaft für Sexarbeits- und Prostitutionsforschung e.V.
Dachverband der Hamburger Geschichtswerkstätten
Initiative Dessauer Ufer
Hydra e.V., Beratungsstelle für Sexarbeiter*innen, Berlin
Fachberatungsstelle Leila, Leipzig
Enby:Galactic + Trans:tastic Hamburg
Schwules Museum Berlin
Hamburger Bündnis gegen Rechts
Einzelpersonen
Dr.in Helga Amesberger, Sozialwissenschaftlerin und Autorin von Büchern über die Verfolgung von Frauen als „Asoziale“, Wien
Dr. Anna Hájková, Holocaust-Historikerin, Universität Warwick (GB)
Prof. Dr. Frank Nonnenmacher, 1. Vors von „vevon“ (Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer
Fabienne Freymadl, BDSM Studio LUX, Berlin
Agnes Winter, Studio IMS, Hannover
Tamara Solidor, Sexarbeiterin
Christian Schmacht, Autor und Sexworker
Anton Wegener, Hamburg
Cornelia Kost, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Trans* und Intergeschlechtlichkeit
PD Dr. Yvonne Robel, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Slutwalk München
glitch – Queerfeministischer Buchladen München
Nadja Zillken, Berlin
Ferdinand Krista, Sexarbeiter
Mine Pleasure Bouvar, Freie Politische Bildner*in
Zoe Luginsland, Bündnis Selbstbestimmung Selbst Gemacht, Berlin
Trans*SexWorks, Berlin
Mia Rose, Sexarbeiterin, Leipzig
Kumi More, Schwarze Sexarbeiter*in, Hamburg
Sabrina Stranzl, Kulturanthropologin, KFU Graz
Bendix Mignon, Sexarbeiter_, Hamburg
Alexander Hoffmann, Rechtsanwalt
Christine Nagl, Plattform Menschenrechte, Salzburg
Susanne Kock, Sozialwissenschaftlerin Uni Münster, Streetworkerin bei Projekt Marischa
Giovanna Gilges, Doktorandin Gender Studies, Ruhr-Universität Bochum
Madame Kali aka Mechtild Janda, Sexarbeiterin, Bielefeld
Katharina Staake, Winsen/Luhe
Holga, queere feministische Aktivist*in, München
Arndt Kleesiek, Kassel
Dr. Joana Lilli Hofstetter, Vorstand der Gesellschaft für Sexarbeits- und Prostitutionsforschung
Kathrin Schrader, Prof.in Dr.in Soziale Arbeit, Frankfurt
Daniel Horneber, Behindertenaktivist
Sylvia Köchl, freie Autorin in Wien, Mitinitiatorin der Petition http://change.org/vergessene-opfer zur Anerkennung von „Asozialen“ und „Berufsverbrechern“ als Opfer des Nationalsozialismus
Dr. Brigitte Halbmayr, Sozialwissenschaftlerin, Wien
Obertunte, recherchiert zu queerer Geschichte Oberschwaben/Drag Artist
Matthias Pöhl, Rechtsanwalt, München
Ruth Martini, Promotionskolleg Intersektionalitätsstudien, Uni Bayreuth
Tom Wochnig, München
Freddy Mo Wenner, Bremen
Angelika Carmen Westphal, Künstlerin, „Förde-Porträts“, Kappeln
Mika Pluschok, Historiker*in und Gedenkstättenpädagog*in
Martina Missel, München
Julien Löhn, Hamburg